Histamin ist eine biologische aktive
Substanz, ...
… die im menschlichen Körper vorkommt und eine
wichtige Rolle im Immunsystem spielt.Es wird von
speziellen Zellen im Körper, insbesondere von
Mastzellen und basophilen Granulozyten, freigesetzt
und ist an verschiedenen physiologischen Prozessen
beteiligt.
Histamin hat mehrere Funktionen im Körper, darunter:
1. Entzündungsreaktion: Histamin ist an der
Regulation von Entzündungsreaktionen
beteiligt. Es kann die Durchlässigkeit von
Blutgefäßen erhöhen und die Migration von
Immunzellen an den Ort der Entzündung
fördern.
2. Allergische Reaktionen: Histamin spielt eine
wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen.
Bei einer allergischen Reaktion wird Histamin
freigesetzt und kann Symptome wie Juckreiz,
Schwellung, Rötung und
Atemwegsbeschwerden verursachen uvm.
3. Magensäureproduktion: Histamin kann die
Produktion von Magensäure stimulieren und
ist an der Regulation der Magensäuresekretion
beteiligt.
Histamin kann auch in Lebensmitteln vorkommen und
bei manchen Menschen zu Histaminintoleranz führen,
was zu Symptomen wie Kopfschmerzen,
Hautausschlägen, Magen-Darm-Beschwerden und
Müdigkeit führen kann. Es ist wichtig zu beachten,
dass Histamin eine komplexe Substanz ist und sowohl
positive als auch negative Auswirkungen im Körper
haben kann, abhängig von der Situation und den
individuellen Reaktionen.





Was ist bei histaminintoleranz zu beachten?
Bei Histaminintoleranz handelt es sich um eine Störung, bei der der Körper Schwierigkeiten hat, Histamin abzubauen, was zu einer Ansammlung von Histamin im Körper führen kann. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen wie Kopfschmerzen, Hautausschlägen, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und Müdigkeit führen. Wenn Sie an Histaminintoleranz leiden, gibt es einige Dinge, die Sie beachten sollten:
1. Histaminarme Ernährung: Es wird empfohlen, histaminreiche Lebensmittel wie gereifte Käse, fermentierte Lebensmittel, geräuchertes Fleisch, bestimmte Fischsorten, Alkohol und Essig zu vermeiden. Stattdessen sollten Sie sich auf frische Lebensmittel konzentrieren, die wenig Histamin enthalten.
2. Vermeiden Sie Histamin-Freisetzungsstoffe: Einige Lebensmittel und Getränke können die Freisetzung von Histamin im Körper fördern. Dazu gehören Alkohol, Schokolade, Zitrusfrüchte, Nüsse und Gewürze. Es kann hilfreich sein, diese Lebensmittel zu meiden.
3. Beachten Sie die Lagerung und Zubereitung von Lebensmitteln: Histamin kann sich in Lebensmitteln während der Lagerung und Zubereitung ansammeln. Es ist ratsam, Lebensmittel frisch zuzubereiten und Reste schnell zu kühlen, um die Histaminbildung zu reduzieren.
4. Konsultieren Sie einen Arzt: Wenn Sie vermuten, dass Sie an Histaminintoleranz leiden, ist es wichtig, einen Arzt aufzusuchen, um eine Diagnose zu erhalten und Empfehlungen für eine geeignete Behandlung zu erhalten. Ein Arzt kann auch dabei helfen, andere mögliche Ursachen für Ihre Symptome auszuschließen.
Es ist wichtig, individuell zu testen, welche Lebensmittel und Umstände Ihre Symptome verschlimmern, um Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil entsprechend anzupassen.
Begriffe und Ursachen rund um Histaminproblematiken Begriffsdefinitionen Um Missverständnisse zu vermeiden, folgen hier einige
wichtige Begriffsdefinitionen, die häufig im
Zusammenhang mit Histaminproblemen verwendet
werden.
Diese Begriffe sollten nicht synonym verwendet werden,
da sie unterschiedliche Bedeutungen haben: - **Histaminose**:
- **Definition**: Bezeichnet keinen spezifischen
Krankheitszustand, sondern einen Zustand, bei dem der
Histaminspiegel im Körper so weit vom Idealbereich
abweicht, dass dies das Wohlbefinden oder
körperliche/geistige Funktionen über das normale
Maß hinaus beeinträchtigt.
- **Erklärung**: Bei einer Histaminose liegt ein
Ungleichgewicht im Histaminhaushalt vor, welches durch
diverse Faktoren wie erhöhte Zufuhr oder gestörten
Abbau entsteht. Dies kann zu Symptomen führen, die von
leichten Unwohlsein bis hin zu schwerwiegenden
gesundheitlichen Beschwerden reichen. - **Histamin-Unverträglichkeit**: - **Definition**: Ein Sammelbegriff für Erkrankungen,
die durch Unverträglichkeitsreaktionen auf Histamin
gekennzeichnet sind, ohne dass eine genaue körperliche
Ursache benannt werden kann.
- **Erklärung**: Da es verschiedene körperliche Ursachen
für histaminbedingte Beschwerden gibt, die oft nicht
zuverlässig diagnostizierbar sind, wird dieser Begriff
verwendet. Symptome können Hautausschläge, Flush,
Kopfschmerzen und Magen-Darm-Probleme, Blutdruck
Schwankungen, umfassen und vieles mehr. - **Histamin-Intoleranz**:
- **Definition**: Bezieht sich speziell auf Erkrankungen,
die durch eine nachweislich ungenügende enzymatische
Abbaukapazität von Histamin entstehen, meist aufgrund
einer mangelnden Aktivität der Diaminoxidase (DAO).
- **Erklärung**: Diese Form der Intoleranz kann
diagnostiziert werden, wenn der Körper nicht in der Lage
ist, das Histamin effizient abzubauen. Dies führt zu einer
Ansammlung von Histamin und verursacht ähnliche
Symptome wie bei der Histamin-Unverträglichkeit. Ursachen der Histaminose: Die Histaminose entsteht durch ein Missverhältnis
zwischen der Histaminzufuhr und dem Histaminabbau.
Ein stark erhöhter Histaminspiegel kann vielfältige
Symptome verursachen, ähnlich einer Vergiftung.
Histamin ist dabei kein Gift, sondern ein körpereigener
Botenstoff mit vielen wichtigen Funktionen, wie der
Regulation der Magensäureproduktion und der
Gefäßweite.
Ursachen im Detail: 1. **Histaminzufuhr von außen:** - **Ernährung**: Bestimmte Lebensmittel wie gereifter
Käse, Rotwein, Sauerkraut oder Thunfisch sind besonders
histaminreich.
- **Darmfehlbesiedlung und Darmschäden**: Ein
gestörter Darm (z.B. durch Leaky Gut Syndrom oder
ungünstige Bakterienflora) kann die Histaminmenge im
Körper erhöhen. 2. **Endogene Histaminsynthese und Freisetzung:** - **Mastzellen**: Diese Zellen können bei Allergien oder
Stress vermehrt Histamin freisetzen.
- **Empfindlichkeitsänderung der Histaminrezeptoren**:
Veränderungen in der Sensitivität von Histaminrezeptoren
können zu verstärkten Symptomen führen. 3. **Histaminabbaustörungen:**
- **Enzymatische Defizite**: - **Diaminoxidase (DAO) Mangel**: Unzureichender
Abbau von Histamin im Darm. - **Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) Mangel**:
Reduzierter Abbau von Histamin im Zellinneren, vor allem
in der Leber. 4. **Systemische Mastzellaktivierungserkrankungen:**
- **MCAS (Mastzellaktivitätssyndrom)**: Übermäßige
Aktivierung und Freisetzung von Histamin durch
Mastzellen. - **Systemische Mastozytose (SM)**: Pathologisch
erhöhte Anzahl von Mastzellen, was zu einer vermehrten Histaminausschüttung führt. 5. **Umwelt- und Lebensstilfaktoren:**
- **Esskultur**: Bestimmte Ernährungs- und
Verhaltensgewohnheiten können den Histaminspiegel
erhöhen. - **Schadstoffe und Stress**: Umweltgifte, psychischer
und physischer Stress. - **Medikamente, Anästhetika, Drogen und Genussmittel**:
Viele Substanzen können den Histaminspiegel oder die
Histaminreaktion beeinflussen. Beispiele und Veranschaulichung - **Essen und Trinken**: Jemand, der histaminreiche
Lebensmittel wie gereiften Käse, Salami, Rotwein oder
Essig konsumiert, könnte Symptome entwickeln, wenn
sein Körper nicht genug DAO hat, um das aufgenommene
Histamin abzubauen.
- **Umweltfaktoren**: Ein Mensch, der ständig Schadstoffen
oder Stress ausgesetzt ist, könnte eine erhöhte
Mastzellaktivierung und damit eine höhere
Histaminfreisetzung erleben. - **Idiopathische Fälle**: In manchen Fällen lässt sich keine
eindeutige Ursache feststellen, und die Diagnose basiert
auf Symptomen und Ausschlussverfahren. Weiterführende Links Für detaillierte Informationen und weitere
Nachschlagemöglichkeiten sind folgende Links hilfreich: - [Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische
Immunologie (DGAKI)] https://www.dgaki.de/
- [NetDoktor - Histaminintoleranz]
https://www.netdoktor.de/krankheiten/histaminintoleranz/
- [Histamin Intoleranz Portal]
https://www.histaminintoleranz.ch/de/ Zusammengefasst ist die Histaminose ein komplexes und
multifaktorielles Problem. Die verschiedenen Begriffe
Histaminose, Histamin-Unverträglichkeit und
Histamin-Intoleranz beziehen sich auf unterschiedliche
Aspekte dieser Problematik und sollten daher präzise
und nicht synonym verwendet werden. Die Ursachen für
einen gestörten Histaminhaushalt sind vielfältig und
reichen von genetischen und enzymatischen Defiziten
bis hin zu Umwelt- und Lebensstilfaktoren.
